Hans Albers - Das Herz Von St. Pauli
Hans Albers verkörperte den liebenswerten Seebären wie kein zweiter. Lieder wie "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" und Filme wie "Große Freiheit Nr. 7" machten den Hamburger unsterblich. Am 22. September 1891 wurde er in Hamburg geboren. Hans Philipp August Albers kommt am 22. September 1891 als jüngstes von sechs Kindern in Hamburg zur Welt. Sein Vater hat es als Schlachtermeister zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht. Der blonde Hans wächst in St. Georg auf, nahe der Alster.
Dort schrubbt er als Schuljunge Ausflugsboote, um sich seine wachsende Leidenschaft zu finanzieren: das Theater. So oft wie möglich besucht er das Deutsche Schauspielhaus und träumt von einer Schauspielkarriere. Auf Wunsch des Vaters beginnt er in Hamburg jedoch zunächst eine Kaufmannslehre und arbeitet in Frankfurt in einer Seidenfirma. Nebenher nimmt er heimlich Schauspielunterricht. Mit 20 hängt Hans Albers den Kaufmannsberuf an den Nagel, um seinen Traum zu realisieren.
Doch Ein- und Aufstieg als Schauspieler erweisen sich als nicht leicht. Hans Albers sammelt erste Bühnenerfahrungen in Provinztheatern, malocht als Kulissenschieber. Kleinere Engagements führen ihn nach Frankfurt, Köln und zurück in die Heimatstadt: Am Hamburger Thalia Theater spielt er einen Leutnant. Er ergreift jede Chance, die sich ihm bietet, der junge Mann mit den blassblauen Augen, dem hypnotischen Blick und den blonden Haaren. Da Letztere jedoch immer spärlicher werden, zeigt sich Hans Albers in der Öffentlichkeit mit der Zeit kaum noch ohne Toupet.
1915 wird Hans Albers zur Armee eingezogen. Im Ersten Weltkrieg dient er an der Ost- und Westfront, bis er verwundet wird und heimkehrt. Noch vor Kriegsende geht er, wieder gesund, nach Berlin, um in der quirligen Weltmetropole als einer von Tausenden namenlosen Schauspielern sein Glück zu versuchen. Er spielt alles, was er bekommen kann, mimt schmierige Frauenhelden und Schurken in Komödien, Operetten und Revues. Den erhofften Durchbruch bringt das nicht. "Ich musste 20 Jahre warten und schuften, bis meine große Chance kam", erinnerte sich Hans Albers einst an diese Zeit. Der junge Mann arbeitet unermüdlich, tagsüber wirkt er in Stummfilmen mit Titeln wie "Der falsche Dimitri" und "Saxophon-Susi" mit, abends steht er auf der Bühne.