Anton "Toni" Sailer wurde am 17. November 1935 im österreichischen Kitzbühel geboren und machte später eine Ausbildung als Glaser bzw. Spengler. Der Sohn von Anton Sailer, welcher sich 1914 als Spenglermeister mit seiner Familie in Kitzbüheln niederließ, wurde zunächst nicht wie viele andere Leinwandstars durch seine Rollen in Kinofilmen bekannt und populär, sondern kam vielmehr durch seine Berühmtheit als alpiner Skiläufer zum Film.
Die Tiroler Wintersportlegende Toni Sailer nahm schon als Zehnjähriger an ersten Rennen teil, und in den Schülerklassen feierte er rasch Erfolge. Mit 20 Jahren schrieb er dann Skisport-Geschichte, als erster Sportler gewann er 1956 bei den "Olympischen Winterspielen" in Cortina d'Ampezzo die Goldmedaillen in allen drei Disziplinen, dem Abfahrtslauf, dem Slalom und dem Riesenslalom. Ebenfalls "Gold" errang er in diesen Kategorien sowie in der Kombination 1956 bei den "Alpinen Skiweltmeisterschaften", Siege, die er bei den "Alpinen Skiweltmeisterschaften 1958" in Bad Gastein wiederholte – Gold im Riesenslalom und der Kombination sowie Silber im Slalom.
Darüber hinaus konnte der "Schwarze Blitz aus Kitz", so sein Spitzname, im Laufe seiner sportlichen Laufbahn 170 Rennsiege erringen. Dem siebenmaligen Weltmeister war nach seinen Olympia-Siegen das "Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" verliehen worden, drei Mal kürte man ihn zu "Österreichs Sportler des Jahres", 1956, 1957 und 1958. Etwa zeitgleich begann für den blendend aussehenden Österreicher, der sich 1959 mit 23 Jahren aus dem aktiven Sport zurückzog, dem Skisport jedoch durch verschiedenste Tätigkeiten immer verbunden blieb, auch die Karriere als Filmschauspieler.
1957 erhielt er von der "Bavaria-Filmkunst" in München einen Vertrag, besuchte eine Schauspielschule und wurde zum Star aufgebaut. Bis Ende der 1960er Jahre wirkte er in rund 30 Kinoproduktionen mit, außerdem versuchte er sich als Schlagersänger und brachte es auf 18 Schallplatten. Die Rollen waren auf den Spitzensportler abgestellt und auch auf der Leinwand konnte er sein Talent als Skifahrer beweisen. 1957 gab er sein Leinwanddebüt als schüchterner Naturbursche und Forststudent Peter, der sich in "Ein Stück vom Himmel" in die reiche Tochter eines Gutbesitzers (Ingrid Andree) verliebt.
In seinem zweiten Film, "Der schwarze Blitz" spielte er sich 1958 mehr oder weniger selbst. Die Geschichte handelte von einem jungen Herzensbrecher, der den Skisport fast professionell ausübt und von der Verdächtigung einer Unehrenhaftigkeit schließlich reingewaschen, das große Abfahrtsrennen gewinnt. 1959 drehte er den Schlagerfilm "Tausend Sterne leuchten" und 1961 die musikalische Verwechslungskomödie "Kauf dir einen bunten Luftballon", wohl um das Image des skifahrenden Helden zu durchbrechen, doch auch in " Zwölf Mädchen und ein Mann" konnte man ihn 1959 als Revierinspektor der Gendarmerie über die schneebedeckten Hänge sausen sehen.
1961 stand Toni Sailer für den Liebesfilm "Ein Stern fällt vom Himmel" vor der Kinokamera, bis Ende der 1960er folgten Streifen wie beispielsweise das von Luis Trenker inszenierte Berg-Melodram "Sein bester Freund" (1962), die Wintersportfilm-Komödie "Liebesspiel im Schnee" (1966, "Ski Fever") oder die Eisrevue-Story "Das große Glück" (1967) mit dem "Eislauf-Traumpaar" Hans-Jürgen Bäumler und Marika Kilius.
Danach wurde es ruhiger um den Star und Sailer war nur noch selten auf der Leinwand zu sehen. 1971 hatte er einen kurzen Gastauftritt in dem "turbulent-albernen Lustspiel" – so das "Lexikon des internationalen Films" – "Tante Trude aus Buxtehude" und agierte als Skilehrer, ebenso wie 1979 in der "Klamotte" mit dem Titel "Austern mit Senf", wo er einen Cheftrainer mimte. In der Serie "Die Leute von St. Benedikt" zeigte er sich 1993 als "Hirschen"-Wirt Toni Prantner bzw. Filmvater von Barbara Wussow, ebenfalls 1993 übernahm er in einigen Episoden die Rolle des Florian Grabner in der Serie "Almenrausch und Pulverschnee". In jüngerer Zeit tauchte er 2000 als Gottfried Sandgruber, Vater des Protagonisten, in dem ganz auf Hansi Hinterseer zugeschnittenen TV-Heimatfilm "Da wo die Berge sind" auf, sowie 2003 in der Fortsetzung "Da wo die Liebe wohnt"

